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© Horst Hübel Würzburg 2005 - 2014

RESONANZ  BEI  ERZWUNGENEN  SCHWINGUNGEN

Inhalt

A  ERZWUNGENE SCHWINGUNGEN

B  ZUR THEORIE DER  VERSCHIEDENEN KOPPLUNGSARTEN BEI DER ERZWUNGENEN SCHWINGUNG

C  NACHWEIS: BEI KONSTANTER GESAMTENERGIE IST DAS PHASENDIAGRAMM EINER HARMONISCHEN SCHWINGUNG EINE ELLIPSE  

D  TYPISCHE VERSUCHSERGEBNISSE

E   EINSATZMÖGLICHKEITEN DES PROGRAMMS LEISTRES

F  LITERATURHINWEISE

Download der PC-Programme LEISTRES und ERZWUSCH

Verwandte Untersuchungen zur Resonanz beim elektromagnetischen Schwingkreis finden Sie hier.

A    ERZWUNGENE SCHWINGUNGEN  


Dieser Text steht im Zusammenhang mit dem PC-Simulationsprogramm  LEISTRES, das geeignet ist, das Phänomen der Resonanz quasi im Schülerversuch von den Schülern erarbeiten zu lassen. Ihm liegt folgendes, einem bekannten Versuch entsprechendes Modell zugrunde: An einer Schraubenfeder ist eine Masse m aufgehängt bzw. auf der Luftkissenfahrbahn gleitet eine Masse m, die zwischen 2 Federn gespannt ist. Der Aufhängepunkt bzw. ein Ende einer der beiden Federn auf der Fahrbahn wird z.B. mittels eines Exzenters periodisch auf-und-ab bzw. hin-und-her bewegt. Es liegt also die sog. Aufhängungskopplung vor.

Mit LEISTRES erzeugte Graphen eines Einschwingvorgangs sehr nahe der Resonanz. Erregende Kraft und Geschwindigkeit sind nach einiger Zeit gut in Phase, d.h. es wird fast immer dem Pendel Energie zugeführt, die zu einer Amplitudensteigerung führt, wie an den Graphen links und im Phasendiagramm rechts erkennbar ist. Wegen der Amplitudenzunahme ist das Phasendiagramm noch eine Spirale. Sie geht in einen Kreis bzw. eine Ellipse über (Grenzzyklus). Wenn - bei geeigneten Maßstäben der Achsen - ein Kreis entsteht, zeigt er konstante Radius die Erhaltung der Gesamtenergie an, für die der Radius ein Maß ist.


Der Begriff der Resonanz ist nicht eindeutig.

Einerseits [1] wird das Amplitudenmaximum als Kriterium für Resonanz gesehen ("Anmplitudenresonanz"). Dann gilt: Abhängig von der Dämpfung findet Resonanz statt, wenn die Erregerfrequenz ungefähr mit der Eigenfrequenz des Pendels übereinstimmt. Dann ist die Phasenverschiebungen zwischen Erregerschwingung und erzwungener Schwingung ungefähr -90°. Bei Dämpfung sind diese etwas komplexeren Verhältnisse leider nicht leicht überschaubar.

Andererseits [2] wird maximale Leistungsaufnahme (Energieaufnahme) während einer Periode als Kriterium für Resonanz gesehen ("Energieresonanz"). Diese Definition hat den Vorteil, daß (1) Resonanz immer dann erfolgt, wenn die Erregerfrequenz exakt mit der Eigenfrequenz übereinstimmt. Dann ist die Phasenverschiebungen zwischen Erregerschwingung und erzwungener Schwingung exakt -90°. Das Amplitudenmaximum liegt dann allerdings bei einer Frequenz, die etwas geringer als die Eigenfrequenz ist. Diese Definition hat weiter den Vorteil (2), daß die Resonanz jetzt leicht deutbar ist, nämlich gerade durch die maximale Energieübertragung vom Erreger an das Pendel.

Etwas liebäugelnd mit der zweiten Definition ("Energieresonanz") wird deshalb in den 'Versuchen' mit dem Programm LEISTRES die Phasenverschiebung zwischen erregender Kraft und Geschwindigkeit untersucht. Das Produkt der beiden Größen ist die Leistung P = F.v, die vom Erreger an das Pendel übertragen wird. Auch für Liebhaber der "Amplitudenresonanz" ist das Programm zu gebrauchen: es wurden Formulierungen gewählt, die verträglich sind mit beiden Definitionen der Resonanz.

Erzwungene Schwingung 1

Erzwungene Schwingung 2
 Phasenverschiebungen zwischen erregender Kraft und Geschwindigkeit im Resonanzfall: F und v in Phase (Graphik unten links): maximale Leistungsübertragung (Graphik oben links).  Phasenverschiebungen zwischen erregender Kraft und Geschwindigkeit außerhalb des Resonanzfalls: F und v nicht in Phase: In einer Periode wird ein Teil der gelieferten Energie wieder an den Erreger zurück gegeben.


Die Resonanzkurve läßt sich in drei unterschiedlichen Bereichen deuten:

1. Bei sehr kleinen Erreger-Frequenzen ist die erregende Kraft F sehr klein (Feder wenig beansprucht, da Amplitude A ≈ Hub H wegen vernachlässigbarem Einfluß der Trägheit des schwingenden Körpers; außerdem ist die Phasenverschiebung zwischen Geschwindigkeit und erregender Kraft gerade so, daß im Zeitmittel über eine Periode die geringe aufgenommene Leistung wieder an den Erreger zurückgeliefert wird.


2. Bei sehr großen Erreger-Frequenzen sind wegen der großen Wirkung der Trägheit die Amplituden von Auslenkung und Geschwindigkeit sehr klein und deshalb ist auch die Leistung P klein. Außerdem ist die Phasenverschiebung zwischen Geschwindigkeit und erregender Kraft gerade so, daß im Zeitmittel über eine Periode die geringe aufgenommene Leistung wieder an den Erreger zurückgeliefert wird.


3. Im Resonanzfall, wenn also die Erregerfrequenz ungefähr mit der Eigenfrequenz des Pendels übereinstimmt, sind Kraft F und Geschwindigkeit v in Phase (nach der 2. Definition sogar exakt bei Übereinstimmung der Frequenzen). Die Leistung P = F.v ist zu allen Zeiten nichtnegativ; zu fast allen Zeiten wird dem Pendel vom Erreger Energie zugeführt. Diese dient entweder dazu, die Amplitude zu erhöhen, oder wird, wenn der stationäre Zustand erreicht ist, sofort wieder vollständig als Reibungswärme an die Umgebung abgegeben.


Die Resonanzfrequenz kann im Sinn der "Energieresonanz" auch exakt definiert werden als "die Frequenz, bei der erregende Kraft F und Geschwindigkeit v in Phase sind". (Man kommt damit weg von den unbefriedigenden Schul-Definitionen nach der 1. Methode, wie "wenn die Erregerschwingung der erzwungene Schwingung um ungefähr 90° vorauseilt", oder "wenn die Erregerfrequenz ungefähr mit der Eigenfrequenz übereinstimmt". Falls Dämpfung vorliegt, gelten die üblichen Faustregeln ja nicht mehr exakt; die Abweichung zwischen beiden Definitionen macht sich ebenfalls mit zunehmender Dämpfung stärker bemerkbar.

Die Betrachtung des Energieaustausches zwischen Erreger und Pendel erklärt zugleich auch das Anwachsen der Amplitude im Resonanzfall und die konstante Amplitude im stationären Schwingfall (nach dem Einschwingvorgang).

Außer der Aufhängungskopplung, die sich bei mechanischen Experimenten leicht realisieren läßt, gibt es noch andere Kopplungsarten. Die "Kraftkopplung" ist sehr verwandt. Die momentane Dehnung der Feder, bestimmt durch Hub H und Amplitude A, hängt ja mittels des Hookeschen Gesetzes eng mit der dehnenden (erregenden) Kraft F zusammen. Hier wird die Zeitabhängigkeit der Kraft und nicht der Erregerauslenkung vorgegeben. Bei der "Strom- oder Geschwindigkeitskopplung" geht die Zeitabhängigkeit der Geschwindigkeit des 'Erregers' ein, bei der "Beschleunigungskopplung" die Zeitabhängigkeit der Beschleunigung des 'Erregers'. Beschleunigungskopplung spielt eine Rolle beim Seismographen, Stromkopplung beim elektromagnetischen Serienresonanzkreis, Auslenkungskopplung ist in der Mechanik am leichtesten experimentell zu realisieren. Auch beim elektromagnetischen Parallelresonanzkreis hängt die Form der Resonanzkurve davon ab, ob der Schwingkreis galvanisch, induktiv oder kapazitiv an den Erreger angekoppelt ist.

Im Programm LEISTRES ist zwischen den 4 Kopplungsarten durch Menuepunkte zu wählen.

Eine sinusförmige Erregung wählbarer Frequenz und Amplitude wird vorgegeben. Auch die Parameter des Pendels sind frei wählbar. Solange eine beliebige Taste gedrückt ist, werden die gewünschten Größen der erzwungenen Schwingung berechnet, nach Wunsch aufbereitet und auf dem Bildschirm dargestellt.

Für die Darstellung werden im Programm LEISTRES folgende Möglichkeiten angeboten:


Die Resonanzkurve ist stark von der gewählten Kopplungsart abhängig. Gerade die charkteristischen Unterschiede werden etwa beim Seismographen genutzt. Bei der Darstellung der Resonanzkurve werden gegenübergestellt die zeitabhängige Auslenkung x(t) und der Wert der Amplitude A, der sich nach Abschluß des Einschwingvorgangs einstellt, und der dann erst in die Resonanzkurve übernommen wird. Der Benutzer bekommt also stets den (fast) ganzen Einschwingvorgang vorgeführt, bis ein Punkt der Resonanzkurve gezeigt wird.

 


B ZUR THEORIE DER  VERSCHIEDENEN KOPPLUNGSARTEN BEI DER ERZWUNGENEN SCHWINGUNG


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Vgl:   [1], [2], [3]

Die Schwingungsgleichung der erzwungenen Schwingung hat die allgemeine Form:

m x•• + D x + ß x•= F(t)
 
In der Mechanik haben die Parameter folgende Bedeutung:


Die Zeitabhängigkeit der erregenden Kraft wird vom Erreger vorgegeben. Ist F(t) proportional zu sin(ωt) oder cos(ωt) mit der (Kreis-)Frequenz ω, ist komplexe Rechnung üblich: F(t) = F0 eiωt und der komplexe Ansatz x = A.eiωt+iφ führt zur Phasenverschiebung φ zwischen Kraft F und Auslenkung x und zur Amplitude A:

A = F0 / m [ (ω02-ω2)2 + (ß/m)2 ω2 ]

mit ω0 = √ ( D/m)

ω0 ist die Eigen-(Kreis-)frequenz des ungedämpften Pendels.



Der Term F(t) kann nun, je nach Kopplung, auf verschiedene Weisen zustandekommen:


1. Kraftkopplung:


Eine äußere Kraft F greift direkt an der schwingenden Masse an. Dann gilt die allgemeine Formel unverändert mit konstanter Amplitude F0 der erregenden Kraft. Charakteristisch ist das asymptotische Verhalten der Amplitude in Abhängigkeit von der Erregerfrequenz ω:

Für sehr kleine Frequenzen ω gilt dann das asymptotische Verhalten:

A  ~  F0 / ( mω02 )  { 1 + ( ω / ω0 )2 (2 - (ß/m)2 ) }                                    für ω -> 0

d.h. für kleine Frequenzen ω weicht A von der Konstanten F0/mω02 quadratisch nach oben ab.
Für sehr große Frequenzen ω fällt dagegen A wie 1/ω2 ab gemäß:

A ~   F0 /( m ω2 )              für ω -> ∞
 

Die Frequenz für das Amplitudenmaximum ergibt sich aus der Ableitung von A   nach der Frequenz [1] zu


        ωR = √ ( ω02 - ½(ß/m)2 )
 
Sie stimmt bei kleiner Dämpfung ß ungefähr mit der Eigenfrequenz ω0  überein. Bei dieser Frequenz ist die Phasenverschiebung φ zwischen Auslenkung und erregender Kraft bekanntlich nur im Grenzfall verschwindender Dämpfungskonstante -90°.


2. Aufhängungskopplung:


Hier bewegt sich der Aufhängungspunkt der Feder sinus- oder cosinusförmig, etwa gemäß y = H sin(ωt). H wird oft Hub genannt.

Die gesamte Rückstellkraft ist hier -D(x-y) = -Dx + Dy. In der Bewegungsgleichung ist nur der Zusatzterm Dy als erregende Kraft einzufügen. Mit der Ersetzung F0 = D.H gelten alle Aussagen wie für Kraftkopplung. Leicht umgeformt gilt jetzt:

A ~ H { 1 + ω2 [...]}                       für ω -> 0
A ~ H 0 / ω )2                                     für ω -> ∞

Der am leichtesten im Schulunterricht experimentell zu realisierende Fall (Aufhängungskopplung) wird also durch die üblicherweise in den Lehrbüchern aufgeführten Theorie der Kraftkopplung erfaßt.



3. Geschwindigkeits-Kopplung (Strom-Kopplung):

Für F(t) wird hier der Ansatz F(t) = -α y(t) gemacht, wobei für y(t) etwa gelte:   y(t) = H. cos(ωt).

Der Name dieser Kopplung ergibt sich aus der Zeitableitung. Sie fügt in die Kraftgleichung einen Faktor ω ein:

F = α ω H sin(ωt)

In den früheren Formeln ist F0 durch α ω H zu ersetzen. Dies hat Einfluß auf das asymptotische Verhalten bei kleinen und großen Frequenzen und auf die Resonanzfrequenz:


A ~ αω H /( m ω02 )            prop. ω                         für ω -> 0
A ~ αH / ω                           prop.   1 / ω                   für ω -> ∞

Geschwindigkeits-(Strom-)Kopplung ist anzuwenden bei einem Serienschwingkreis mit hintereinandergeschaltetem Widerstand R, Induktivität L und Kapazität C [3]. Da sich die Teilspannungen addieren, gilt nach Zeitableitung:

  L I•• +  1/C  I  + R I  = U(t)

Die Analogie ist ersichtlich.

.

[Für die Ladung Q hätte sich dagegen ohne Zeitableitung mit I = dQ/dt = Q ergeben [1]:

  L Q•• +  1/C Q  +  R Q= U(t)
 
Resonanz für die Ladungsmenge Q entspräche auch beim Serienkreis der Aufhängungs- oder Kraftkopplung.]



4. Beschleunigungskopplung:

 

Entsprechend ist jetzt als F(t) einzufügen - m y••  = - m ω2 y(t)  bei sinus- oder cosinusförmiger Zeitabhängigkeit der Erregung mit der Amplitude (Hub) H. (Für F0 ist zu ersetzen: mω2H.) Der Faktor ω2 bewirkt, daß für kleine Frequenzen A prop. zu ω2 wächst, daß aber für sehr große Frequenzen ω die Amplitude A gegen die Konstante H strebt.


Im Modell läßt sich das Zustandekommen eines solchen Terms leicht verstehen: Danach befinde sich der Aufhängepunkt des Pendels in einem Bezugssystem S', das relativ zum Laborsystem S mit y = H . sin(ωt) bewegt werde. Ein mit S' mitbewegter Beobachter registriert die Koordinate x' und ihre Ableitungen, auch die Reibungskraft ßx' und die Rückstellkraft -Dx'. Im Laborsystem gilt aber mit x = y + x' die Bewegungsgleichung


m x•• + D x' + ß x'= 0

Im beschleunigten System S' wird daraus:

m x'•• + D x' + ß x'  = - m y••

 

mit einer Scheinkraft -my••, eben der beschleungigungsabhängigen Kraft -my•• ! (Evtl. könnte noch ein Anteil prop dy/dt berücksichtigt werden.)

Das Modell entspricht der Situation des Seismographen: Der Aufhängepunkt des Pendels wird durch die Erdbebenwellen beschleunigt, aber auch der Beobachter sitzt im beschleunigten Bezugssystem. Die Resonanzfrequenz ist also sehr viel tiefer als die Frequenz der Erdbebenwellen zu wählen, damit die Amplitude der erzwungenen Schwingung mit dem gesuchten Hub H übereinstimmt!

Die nachfolgenden Skizzen veranschaulichen noch einmal das asymptotische Verhalten für die drei bzw. vier Fälle:

Kraftkopplung

Aufhängungskopplung

Geschwindigkeitsk.

Beschleunigungskopplung

Grenzübergang

A ~ F0/(m ω02)

. {1+ω2 [...]} 

A ~ H

. { 1 + ω2 [...]}    


A  prop. ω

A ~ H ( ω2 / ω02 ) .

{ 1 + ω2 [...]}

für ω -> 0

A ~ F0/(m2)

A ~ H ( ω0 / ω )2

A  prop.  1 / ω

A ~ H

für ω -> ∞


Resonanzkurve: Aufhängungskopplung Resonanzkurve: Geschwindigkeitskopplung Resonanzkurve: Beschleunigungskopplung

Vgl. Simulation der Beschleunigungskopplung und Simulation der Aufhängungskopplung





C NACHWEIS: BEI KONSTANTER GESAMTENERGIE IST DAS PHASENDIAGRAMM EINER HARMONISCHEN SCHWINGUNG EINE ELLIPSE  


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Für die Gesamtenergie eines harmonischen Pendels gilt:

½ m x 2 +   ½ D x2 = Eges

bzw. nach Multiplikation mit 2/mD:

x•2 / D    +    x2 / m = 2 Eges /(mD)


Bei konstanter Gesamtenergie ist das die Gleichung einer Ellipse mit den Halbachsen √D und √m. Bei geeigneter Skalierung ist die Ellipse ein Kreis, dessen konstantes Radiusquadrat der konstanten Gesamtenergie entspricht. Zunahme (Abnahme) des Radius entspricht dann Zunahme (Abnahme) der Gesamtenergie. Die Aussagen gelten nicht mehr, wenn für die potentielle Energie kein quadratisches Gesetz gilt.


Das Auftreten einer Ellipse bzw. eines Kreises ist also im einfachsten Fall ein Nachweis des Energie-Erhaltungssatzes.




D TYPISCHE ERGEBNISSE


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Einschwingvorgang simuliert
Der Einschwingvorgang führt zu wachsenden Amplituden. Grund ist die Phasenverschiebung zwischen Erregerkraft F und Geschwindigkeit v, die zu einer stets zunehmenden Leistungsübertragung (P = F.v >= 0 ) auf das Pendel führt.
 

Einschwingvorgang simuliert: kurz nach der Resonanz
Grenzzyklusverhalten einer erzwungenen Schwingung im Phasendiagramm: Allmählich stellt sich für den stationären Schwingfall eine konstante Amplitude ein. Es wird quasi ständig Energie (Leistung) zugeführt (P = F.v > = 0), die aber kaum mehr zur Vergrößerung der Amplitude genutzt wird als vielmehr zum Ausgleich der Dämpfungsverluste. Maximale Amplitude ist erreicht, wenn die Verluste soweit angewachsen sind, dass die in jeder Periode zugeführte Energie gleich der durch die Dämpfung verlorenen Energie ist.


  

Resonanzkurve simuliert Beschleunigungskopplung
Resonanzkurve bei Beschleunigungskopplung. Außerdem ist der Einschwingvorgang erkennbar; erst wenn die stationäre Schwingung erreicht ist, wird die Amplitude in die Resonanzkurve eingetragen.

 
  
 
Resonanzkurve simuliert: Aufhängungskopplung
 Resonanzkurve für Aufhängungskopplung. Außerdem ist der Einschwingvorgang erkennbar; erst wenn die stationäre Schwingung erreicht ist, wird die Amplitude in die Resonanzkurve eingetragen.


E EINSATZMÖGLICHKEITEN DES PROGRAMMS LEISTRES   

 
                                                                                                                zurück
 
1. Beispiel: Grundkurs Physik:

Zunächst wird die Resonanzbedingung (ferr f0; geeignete Phasenbeziehung) experimentell erarbeitet, z.B. mit einem Realexperiment (zwischen Federn gespannter Gleiter auf der Luftkissenfahrbahn) oder mit dem PC-Programm ERZWUSCH.

simuliertes Pendel: Anregung durch Tastendruck
Mit dem PC-Programm ERZWUSCH erzeugter Einschwingvorgang eines simulierten Pendels (links ist der Pendelkörper sichtbar). Der Schüler versucht ohne Instruktion, allein durch Probieren, durch Tastendruck das Pendel in Schwingungen zu versetzen. Solange er eine Taste gedrückt hält, wird eine konstante Kraft auf den Pendelkörper ausgeübt. Die Kraft ist auf dem Bildschirm rot markiert. Hier gelang es offenbar dem Nutzer überwiegend, den Krafteinsatz optimal zu terminieren, so dass die Amplitude durch geeignete Energiezufuhr anwuchs. Der Schüler sollte daraus ableiten, dass die Energiezufuhr

  • "im richtigen Rhythmus" (mit der richtigen Erregerfrequenz) und
  • "zum richtigen Zeitpunkt" (mit der richtigen Phasenbeziehung zwischen Erregerschwingung und erzwungener Schwingung)

erfolgen muss, damit eine Schwingung optimal "aufgeschaukelt" wird.


Dann wird im Realexperiment, später am Demonstrationsrechner oder mit Schülerrechnern "in gleicher Front" mit dem Programm LEISTRES der Einschwingvorgang beobachtet, der Begriff  "stationäre Schwingung" geklärt. Dann wird die Resonanzkurve aufgenommen und mittels Trägheit und Leistung erklärt. Zur nachträglichen Dokumentation könnten kopierte Blätter mit Bildschirm-Hardcopies von P- bzw. F,v-Diagrammen nützlich sein.

Eiinschwingvorgang simuliert: kurz vor der Resonanz
Mit LEISTRES erzeugte Graphen eines Einschwingvorgangs sehr nahe der Resonanz. Erregende Kraft und Geschwindigkeit sind nach einiger Zeit gut in Phase, d.h. es wird fast immer dem Pendel Energie zugeführt, die zu einer Amplitudensteigerung führt, wie an den Graphen links und im Phasendiagramm rechts erkennbar ist. Vor dem Beginn des Einschwingvorgangs war das Pendel mit einer anderen Frequenz schon in Bewegung. Es musste erst Energie an den Erreger abgeben, bevor eine neue Schwingung mit der angegebenen Frequenz angefangen werden konnte.

2. Beispiel: Leistungskurs Physik:

Wie Grundkurs. Zwei Kurzreferate bieten sich zusätzlich an: 1. zu Phasendiagrammen  und  zu unterschiedlichen Resonanzkurven je nach Kopplungsart mit Anwendungen.


F LITERATURHINWEISE   

                                                                                         
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[1] Classical Dynamics of particles and systems / J.B. Marion - New York; London - 1965


[2] Physik: eine Einführung in Experiment und Theorie, Bd.1 Mechanik / S. Brandt; H.D. Dahmen - Berlin; Heidelberg; New York; Tokyo - 1984


[3] Physik: eine Einführung in Experiment und Theorie, Bd.2 Elektrodynamik / S. Brandt; H.D. Dahmen - Berlin; Heidelberg; New York; Tokyo - 1986

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( Zeichensatz korrigiert 2014 )